Interview zu „Blüte der Zeit“

Für den Lübbe-Verlag habe ich einige Fragen zu „Blüte der Zeit“ beantwortet, die ich euch nicht vorenthalten möchte 😉

Interview Sabine Weiß zu „Blüte der Zeit“

Nach dem Grachtenbau in „Krone der Welt“ und dem Bau des Hamburger Michels in „Gold und Ehre“ rücken Sie in „Blüte der Zeit“ nun den Garten- und Landschaftsbau des Barockzeitalters ins Zentrum Ihres neuen Romans. Was macht ihn so besonders?

Im Barockgarten wurde versucht, Vollkommenheit zu erschaffen. Gleichzeitig flossen die bahnbrechenden Entwicklungen der Wissenschaften sowie der Entdeckungsreisen in die Gärten ein. Exotische Pflanzen wie die Ananas konnten erstmals im Norden gezüchtet werden – eine Sensation! Gartengestaltung wurde zur Kunst, der Garten das Theater der Welt, samt aufwändigen Wasserspielen, Grotten und Orangerien.

Inwieweit lässt sich sagen, dass zu dieser Zeit nicht nur die hochherrschaftlichen Gärten in aller Pracht erstrahlten, sondern es sich auch um eine Hochzeit der europäischen Geschichte handelt?

Der Barockgarten ist untrennbar mit dem Absolutismus verbunden. Nur ein sich für allmächtig haltender Herrscher wie der Sonnenkönig Ludwig XIV. konnte die Pracht von Versailles entstehen lassen. Die anderen Herrscher Europas eiferten König Ludwig XIV. nach, wie beispielsweise in meinem Roman Prinz Wilhelm III. von Oranien oder Friedrich Wilhelm, Kurfürst von Brandenburg und Herzog in Preußen.

Was ist von dieser Epoche geblieben? Wo können sich Ihre Leser:innen am besten zurück in die Welt von „Blüte der Zeit“ begeben?

Einen sehr guten Überblick verschafft man sich auf der Oranier-Route, einer Ferienstraße, die auf zweitausendvierhundert Kilometern deutsche und niederländische Städte verbindet, die einen Bezug zum Haus Oranien-Nassau haben. Meine persönlichen Highlights sind der Palast Het Loo bei Apeldoorn mit seinem Barockgarten, Schloss Oranienburg bei Berlin sowie Schloss Caputh bei Potsdam. Und natürlich führen auch Versailles, der Schlosspark von Schönbrunn (Österreich) und beispielsweise der Große Garten von Herrenhausen (Hannover) in die Zeit meines Romans. Übrigens entstand der Schlosspark von Sanssouci (Potsdam) auch nach Versailler Vorbild, allerdings im Spätbarock. In England, wo am Ende von „Blüte der Zeit“ Prinz Wilhelm von Oranien als König regierte, ist vor allem Hampton Court zu nennen.

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