Das sogenannte „Goldene Zeitalter“ ist reich an faszinierenden Persönlichkeiten, aber eine, die mich wohl am meisten beeindruckt hat, ist Johan de Witt (1625 – 1672). De Witt war ein ausgezeichneter Staatsmann, ein aufrechter Bürger, ein verantwortungsvoller Familienvater und auch ein genialer Mathematiker. Christiaan Huygens – selbst ein überragender Wissenschaftler – schrieb, dass Johan de Witt einer der größten Mathematiker seiner Zeit hätte werden können, wenn er sich nicht der Politik gewidmet hätte. Auch hier möchte ich de Witts Biografie nicht nacherzählen, diese lässt sich an anderer Stelle oder in „Gold und Ehre“ nachlesen ;), aber einige Gemälde und Fotos zeigen, sowie Literaturhinweise geben. Maßgeblich sind u.a. Rowen, Herbert H. „John de Witt – Grand Pensionary of Holland“, Japikse, Nicolaas „Johann de Witt – der Hüter des freien Meeres“. Interessant ist auch „Wij zijn de Bickers!“, in dem Simone van der Vlugt sich mit der Familie von Johan de Witts Ehefrau Wendela Bicker auseinandersetzt. Auch Johans Bruder Cornelis war politisch aktiv und u.a. in den Englisch-Niederländischen Seekriegen bedeutend. Wer sich Johan de Witt eher auf fiktionalem Wege nähern möchte, dem empfehle ich „Die schwarze Tulpe“ von Alexandre Dumas oder den Film „Der Admiral“.
Das Schicksal, das Johan de Witt und seinem Bruder Cornelis letztlich zuteil wurde, war nicht nur grausaum, sondern auch einer aufgeklärten und humanistisch geprägten Nation wie den Niederländern unwürdig. Ich finde es sehr gut und auch angemessen, dass sein Andenken beispielsweise durch die „Freunde von de Witt“ (vriendenvandewitt.nl, für den Link übernehme ich keine Haftung) in Ehren gehalten wird. Die vielleicht schönste Anerkennung findet sich in der niederländischen Sprache selbst. Mit der Redewendung „een jongen van de Witt“ oder „jongens van Jan de Witt“ bezeichnet man gebildete, kluge Menschen, die die Ärmel hochkrempeln und auf die man bauen kann.