Zwei Tage lang soll Mary II. Stuart geweint haben, als ihr von ihrem Onkel, König Charles II. eröffnet wurde, dass sie Wilhelm III. von Oranien heiraten solle. Wilhelm war kränklich und zudem nicht gerade ein Adonis. Da Charles II. keine legitimierten Kinder hatte (siehe Blog-Eintrag zum Duke of Monmouth) war Mary II. als Tochter von James II., dem Duke of York und späteren englischen König (in deutscher Geschichtsschreibung Jakob II.), schon früh ein wichtiges Unterpfand für das englische Königshaus geworden. Auch der Sonnenkönig Ludwig XIV. soll erwogen haben, sie mit seinem Sohn zu verheiraten. Dass Wilhelm III. das Rennen machte, lag auch daran, dass Mary II. protestantisch erzogen worden war und daher die passendere Wahl war. Nach der Glorious Revolution wurden Mary und Wilhelm in einer einzigartigen Doppelkrönung in der Westminster Abbey gekrönt. Die ruhige und häusliche Mary hatte Schwierigkeiten, sich an das pompöse Hofleben zu gewöhnen. Da Wilhelm III. häufig auf Kriegszügen war, musste sie jedoch auch Regierungsgeschäfte übernehmen. Obgleich es keine Liebesheirat war, entwickelten Mary und Wilhelm eine innige Beziehung. Die Schicksalsschläge durch Fehlgeburten und ihre gemeinsame Liebe zur Gartenkunst verbanden sie eng, die u.a. in Het Loo und Hampton Court noch heute sichtbar ist. Dennoch hatte Wilhelm III. eine Geliebte. Durch ihre angeschlagene Gesundheit (u.a. durch die Fehlgeburten) fühlte Mary sich zunehmend kränklich. Bereits 1694 starb sie, mit nur 32 Jahren. Wilhelm III. machte dieser Verlust schwermütig.