Bücher, die ich liebe oder die mich beeinflusst haben
Ich möchte hier sieben Bücher vorstellen, die ich liebe oder die mich beeinflusst haben.
Oben ist meine Ausgabe von J.R.R. Tolkiens „Herrn der Ringe“. Ich war ein Bücherhallenkind: für meinen extremen Lesehunger wäre es viel zu teuer gewesen, alle Bücher zu kaufen, die ich verschlungen habe. Dieses hier wollte ich aber unbedingt besitzen. Es war aber unerschwinglich teuer. Deshalb habe es mir als Jugendliche gewünscht – und auch geschenkt bekommen. Damals war es mein kostbarster Besitz. Die Szene in den Minen von Moria (alle, die die Geschichte kennen, wissen, welche ich meine – für die anderen möchte ich es nicht verraten) war ein echter Schock für mich, und ich habe heftig geweint. Obgleich die Ausgabe beim vielen Lesen gelitten hat, würde ich sie niemals gegen eine neue austauschen.
Ohne „Die Maßlosen“ von Jean-Francois Vilar hätte mich die Lebensgeschichte der Marie Tussaud vielleicht niemals so gepackt, dass ich auf Spurensuche über die berühmte Wachskünstlerin gegangen wäre und meinen ersten Roman über ihr Leben geschrieben hätte.
Vilar, 1947 in Paris geboren, war einer der profiliertesten Vertreter des „Roman noir“. Ich liebe seine sehr besonderen Schilderungen von Paris, und mag auch seine Romane wie „Bastille Tango“. Leider starb er bereits 2014.
Der Schriftsteller und Journalist Paul Barz, 1943 bis 2013, schrieb prufunde, gut lesbare Sachbücher, Romane und Theaterstücke. Sein Stück „Mögliche Begegnung“ über ein fiktives Treffen von Bach und Händel war ein internationaler Erfolg, weitere folgten. Ich habe ihn als Journalistin bei verschiedensten Presseterminen kennengelernt und seinen Kenntnisreichtum bewundert. Sein „Heinrich der Löwe und seine Zeit“ habe ich u.a. bei meinem Roman „Die Perlenfischerin“ konsultiert.
Ich habe schon immer gerne historische Romane gelesen, aber dieser hier hat mich früh sehr beeindruckt. „Q“ des italienischen Autorenkollektivs Luther Blissett erzählt mit besonderen Perspektiven und Methoden von den Umbrüchen der Reformationszeit. Für meinen Roman „Die Buchdruckerin“ habe ich „Q“ erneut gelesen – immer noch spannend.
Stefan Zweig, natürlich. Gibt es eine Autorin oder einen Autor historischer Romane, die/der Stefan Zweig nicht bewundert? Seine Biografien sind für mich immer wieder lesenswert. Marie Antoinette ist natürlich ein besonders faszinierender Charakter – wie so viele während der Französischen Revolution. In meinem Debüt-Roman „Die Wachsmalerin – Das Leben der Madame Tussaud“ hat sie einen Gastauftritt – aber das ist eine andere Geschichte…
Als Jugendliche habe ich die Romane von Stephen King verschlungen – und noch immer lese ich sie gerne (zwischendurch bin ich allerdings mal ausgestiegen, das muss ich zugeben). Sein Buch „Das Leben und das Schreiben“ ist nicht nur für Fans interessant – und lehrreich.
Krimis und Thriller begleiten mich schon lange, und ich liebe es, mit ihnen andere Welten zu erkunden. Wie Tony Hillermann sich der Welt der Navajos annimmt, so schilderte Arthur W. Upfield ab 1929 mit seinen Krimis um Napoleon „Bony“ Bonaparte Leben und Natur in Australien, und insbesondere die Lage der Aborigines. Als ich in Australien war, bin ich ein wenig auf seinen Spuren gereist … und habe das Land mit anderen Augen gesehen.