Wie kam es zur Belagerung Stralsunds?

Seit 1618 tobte in Europa das, was wir heute als Dreißigjährigen Krieg kennen. Pommern konnte sich lange aus dem Krieg heraushalten, obgleich auch dort Truppenwerbungen durchgeführt wurden. Dann aber wollten nicht nur die Schweden ihre Truppen durch Pommern nach Polen ziehen lassen, sondern auch kaiserliche Truppen drangen in über die Landesgrenzen. Dazu kam Wallensteins Forderung, alle Ostseehäfen zu besetzen. Herzog Bogislaw protestierte, musste sich jedoch fügen. Was nun begann, wurde in der Schrift „Dreijährige Drangsal des Herzogtums Pommern“ beschrieben. Die Truppen des Kaisers fielen in Pommern ein. Schwer geprüft wurde vor allem auch Rügen, wo die Bewohner aus Not Heusamen zu Brot backten und Gras kochten. Stralsunds Rat weigerte sich hingegen, die Tore zu öffnen. Die Hansestadt sollte nicht den Gewalttaten der Söldner zum Opfer fallen. Schon im Februar 1628 kam es zu ersten kriegerischen Auseinandersetzungen, als kaiserliche Truppen die Insel Dänholm – zwischen Stralsund und Rügen gelegen – besetzten. Im Mai 1628 begann die eigentliche Belagerung der Stadt. Im Juni, als Wallenstein die Stadt erreichte, lagen bereits 25.000 Soldaten vor Stralsund und weitere kamen hinzu. Täglich fanden schwere Kämpfe statt. Als Stralsunds Rat einen Bündnisvertrag mit den Schweden schloss, die Belagerung aussichtslos war und schlechtes Wetter den Truppen zusetzte, zog Wallenstein Ende Juli 1628 ab. Stralsund hatte diesen Sieg teuer erkauft: der Einstieg der Schweden in den Krieg verlängerte diesen vermutlich und fast 200 Jahre lang gehörte die Hansestadt dem Königreich Schweden an.

Stralsunds Marktplatz mit dem Wulflam-Haus. Foto: André Poling

Samstag, 2. Februar 2019

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