Die Feinde der Hansetochter – Hansetage gestern und heute

„In deme sulven jare do quemen Vlamesche boden to Lubeke jegen de meinen stede, de dar do weren besammelz up sante Johannis baptisten dach …“

Dem Rats-Chronisten und Franziskanerpater Detmar erschien der Besuch der flämischen Boten am Hansetag 1379 als wichtiges Ereignis, denn er leitet damit seinen Bericht für die Lübecker Chronik ein. Tatsächlich drohte die unsichere Lage in Flandern das Handelsgefüge des Kaufmannsbundes zu zerbrechen und wurde deshalb besonders ausführlich behandelt. In langen Verhandlungen wurde zur Zeit der mittelalterlichen Hanse das gemeinsame Handeln abgestimmt. Nachzulesen sind die vorbereitenden Verhandlungen für den Hansetag, die eigentlichen Chroniken und die abschließenden Berichte heute in der Schriftenreihe „Hanserezess“. Im Europäischen Hansemuseum in Lübeck wird beispielhaft der Hansetag des Jahres 1518 geschildert (siehe Foto).

1980 wurde in Zwolle die Tradition der Hansetage neu begründet. Heute gilt die Neue Hanse als weltweit größte Städtegemeinschaft. Alljährlich ist eine andere Hansestadt Gastgeberin und lädt zum Gedanken- und Erfahrungsaustausch, zum Feiern und Kennenlernen ein, wie der Verein Hanse.org erklärt. In diesem Jahr wird vom 9. bis 12 . Juni der Hansetag im norwegischen Bergen begangen. 2017 ist Kampen in den Niederlanden an der Reihe, 2018 Rostock. Die Hansestädte verlassen sich auch bei den Hansetagen auf gute Planung: die Gastgeberstädte wurden bereits bis 2034 festgelegt. Wer also schon mal seinen Besuch beim Hansetag planen möchte: es geht nach Kaliningrad. Jüngstes Mitglied des neuen Hansebundes ist Uelzen. Seit April 2015 darf sie sich offiziell Hansestadt Uelzen nennen. 

Samstag, 2. Februar 2019

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