Mit der Bewerbung für die Leserunde zu „Das Geheimnis von Stralsund“ bei Lovelybooks hatte ich zwei Fragen verknüpft, die ich nun auflösen möchte.
Die erste Frage lautete: Während des Dreißigjährigen Krieges kämpften Söldner aus aller Herren Länder im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation; bei Musterungen zählte man zeitweise bis zu 16 verschiedene Nationalitäten. Einer dieser Söldner verfasste einen sehr anschaulichen Bericht u.a. über die Belagerung Stralsunds. Wie lautete sein Name?
Antwort: Gemeint ist der schottische Söldnerführer Oberst Robert Monro, dessen Kriegserlebnisse in Deutschland von 1626 bis 1633 von Helmut Mahr herausgegeben wurden. Sein Bericht ist eine Mischung aus blutiger Wahrheit und Übertreibung, wie der folgende Ausschnitt zeigt: „Viele standen hier am Morgen auf und gingen am Abend nicht mehr ins Bett, und viele hielten hier noch ihre Abendmahlzeit und brauchten am Morgen kein Frühstück mehr. Mancher Bürger dieser Stadt, der in seinen Sonntagskleidern ausging, kam nicht anders wieder nach Hause, als dass man ihn tot oder lebendig heimtrug, und einige hatten dabei keinen Kopf mehr auf den Schultern, woran die Kanonen schuld waren.“
Die zweite Frage: Ein deutscher Söldner aus dem Dreißigjährigen Krieg hinterließ eine sehr informative Lebensbeschreibung, die erst vor wenigen Jahren entdeckt wurde. Wie hieß er vermutlich?
Er hieß wie viele der Lovelybooks-Nutzer herausfanden, Peter Hagendorf. Sein Tagebuch wurde 1993 von dem Historiker Jan Peters entdeckt. Jan Peters konnte anhand der Namen und Daten in dem anonym verfassten Bericht den Urheber herausfinden. Es ist die einzigartige Chronik eines einfachen Söldners, der u.a. den Alltag im Tross schildert.
Es gab einige weitere Namensvorschläge, auf die ich kurz eingehen möchte: Die Abenteuer des Simplicissimus von Christoph von Grimmelhausen galten zwar lange als authentisch, sind aber tatsächlich ein Roman.
Wallenstein war eine der schillerndsten Persönlichkeiten des Dreißigjährigen Krieges und kommt auch in meinem Roman vor, da er neben dem Feldherren Hans Georg von Arnim – der auch genannt wurde – Stralsund belagerte. Von beiden Feldherren sind lediglich Briefe aus jener Zeit überliefert.
Ernst Heinrich Zober ist ein 1799 geborener Historiker gewesen, der u.a. über die Ereignisse von 1627/28 ein Buch verfasste.
Samstag, 2. Februar 2019