Was ist DNA-Forensik oder auch DNA-Analytik?

„Die Chemie des Verbrechens war

facettenreich. Blut, Hautzellen, Haare und viele weitere

menschliche Gewebe lieferten unverwechselbare Muster.“

„Die Chemie des Verbrechens“, Seite 124 und 125

DNA-Forensik ist ein wissenschaftliches Verfahren zur Untersuchung der DNA (dem genetischen Code), um biologische Spuren wie Blut, Speichel oder Haare eindeutig einer Person zuzuordnen. Sie hilft dabei, Täter zu identifizieren oder Unschuldige zu entlasten, indem sie individuelle genetische Merkmale vergleicht. Die Methode umfasst Schritte wie Probenentnahme, DNA-Extraktion, Vervielfältigung der DNA (PCR), Analyse von DNA-Abschnitten und den Vergleich mit Referenzproben. So kann ein genetisches „Profil“ erstellt werden, das statistisch fast einzigartig ist und in der Polizei- und Justizarbeit eine zentrale Rolle spielt.

Die Geschichte der DNA-Forensik ist eng mit zwei weltbekannten Kriminalfällen verbunden: dem Pitchfork-Fall aus England und dem Golden State Killer in den USA. Der Pitchfork-Fall markierte 1987 weltweit die erste Entlarvung eines Mörders durch DNA-Beweise, während beim Golden State Killer 2018 neue genealogische DNA-Technologien den Durchbruch brachten.

Beim Bundeskriminalamt, bei dem auch die DAD, die DNA-Analyse-Datei mit 1,18 Mio Datensätzen (Stand November 2025) angesiedelt ist, spricht man von DNA-Analytik. Zitat BKA: „In der DAD sind über 1,18 Mio. Datensätze gespeichert, davon ca. 790.000 Personen- und ca. 388.000 Spurendatensätze. Im Jahr 2024 konnten bei den nationalen Recherchen über 24.900 Spuren einem Spurenverursacher zugeordnet und mehr als 7.800 Tatzusammenhänge (Spur-Spur-Treffer) etabliert werden. Die Datenbanktreffer müssen in jedem Einzelfall durch die kriminaltechnischen Untersuchungsstellen bestätigt werden.“

Die Expertinnen für meine Krimireihe „Die Chemie des Verbrechens“: DNA-Expertin Nicole von Wurmb-Schwark. Sie ist Privatdozentin und Dr. rer. nat.,  Forensische Genetikerin, Spurensachverständige, Fachabstammungsgutachterin, Sachverständige bei Gericht und Dozentin für Polizeianwärter und sie sagt: „DNA lügt nicht – sie wird leider nur zu oft falsch interpretiert.“ Außerdem durfte ich die Strafverteidigerin Fenna Busmann befragten, die u.a. im Fall Yuladi Lasso verteidigte, in dem DNA eine wichtige Rolle spielte – einem der empörendsten Justizskandale in Hamburg der jüngsten Zeit. Hierzu ein Bericht des NDR.

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama/archiv/2024/Schuldig-im-Sinne-des-Vorurteils,justizskandallasso102.html

Beitrag erstellt 366

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ähnliche Beiträge

Beginne damit, deinen Suchbegriff oben einzugeben und drücke Enter für die Suche. Drücke ESC, um abzubrechen.

Zurück nach oben