Stevensons Edinburgh und Umgebung

Das Edinburgh zu Robert Louis Stevensons Zeit war eine Stadt der Gegensätze. Die schottische Hauptstadt galt als Zentrum der Aufklärung und der Gelehrsamkeit, das neue Viertel New Town als vorbildlich. Aber in Old Town vegetierten die Armen unter teilweise menschenunwürdigen Bedingungen dahin, wie die Reisejournalistin Isabella Bird in Notes on Edinburgh 1869 schildert. RLS fühlte sich jedoch auch von diesen Schattenseiten angezogen. Schon früh entwickelte er eine Faszination für die Grabräuber Burke und Hare, die Gräber im Dienst der Wissenschaft plünderten oder den doppelgesichtigen Verbrecher Deacon Brodie. Es gibt wissenschaftliche Abhandlungen darüber, dass das finstere London aus „Dr Jekyll & Mr Hyde“ tatsächlich Edinburgh entspricht. An vielen Orten kann man die Spurensuche beginnen. Empfehlenswert ist das Writers Museum in Lady Stair’s House, in dem RLS einen bedeutenden Raum einnimmt und in dem viele seiner Erinnerungsstücke ausgestellt werden. Hier bekommt man auch einen sehr hilfreichen Reiseführer zu den wichtigsten Orten in Edinburgh. In New Town befindet sich in der Heriot Row 17 das Haus, in dem er mit seinen Eltern von 1857 bis 1887 wohnte. Heute kann es für Ferienaufenthalte gemietet werden. Das Haus am Baxter‘s Place ist heute ein Hotel, in der Lighthouse Bar kann man jedoch viele Dokumente und Fotos über Robert Stevenson und den Bell Rock sehen. Wichtige Orte waren für ihn zudem u.a. die Universität, Arthur’s Seat, Calton Hill, Edinburgh Castle oder der Friedhof von Greyfriars. Das Familiengrab befindet sich auf dem New Calton Buriel Ground, wobei RLS ja in der Südsee begraben wurde. Sehenswert sind außerdem die Gedenktafel in der Kathedrale St. Giles und das Hispaniola in der Drummond Street, also das ehemalige Pub „The Pump“, das RLS als bekennender Schwänzer auch gerne während der Studienzeiten frequentierte. In der Umgebung gehören u.a. das Ufer von Cramond und Colinton zu den Stevenson-Orten.