Zu den besonders kostbaren Momenten im Autorenleben gehört es, in Archive einzutauchen und dort Briefe oder sonstige Dokumente anschauen und lesen zu dürfen, mit denen die Protagonisten aus Romanen hantiert haben oder die sie geschrieben haben. Im Sommer 2023 war ich zu umfangreichen Recherchen in Schottland. Natürlich bin ich auf den Spuren der Stevensons auch in der National Library of Scotland in Edinburgh gewesen. Dort habe ich nicht nur echte Logbücher der Leuchtturm-Inspektionsreisen gelesen, sondern auch einen echten Brief von Robert Louis Stevenson. Wie kostbar dieser war, war unverkennbar – ein einzelnes Blatt, fest in eine ausgeschlagene Pappkiste verpackt. Nur mit weißen Handschuhen habe ich den Brief überhaupt berührt und voller Ehrfurcht. In dem Brief erinnert sich RLS übrigens an seine Zeit in Schottland und seine Arbeiten an „Pentland Rising“, seine erste Schrift, die gedruckt worden war. Als er den Brief verfasste, lebte er bereits in der Südsee – und war von Heimweh geplagt. Ein interessantes Dokument ist auch der Bericht über die Inspektionsreise zu den „Northern Lights“ 1847, denn Thomas Stevenson übernahm diese Reise für seinen kranken Bruder Alan.