Mal etwas biologischer Hintergrund

In meinem Sylt-Krimi „Blutige Düne“ hat der Strandhafer für den jungen Naturschützer Tobias eine besondere Bedeutung. Tatsächlich sind die Pflanzen beeindruckend. Bis zu fünf Meter sind die weit verzweigten Wurzeln des Strandhafers lang. Als Überlebenskünstler kann der Strandhafer sich in den Dünensand bohren und dort die geringen Feuchtigkeits- und Nährstoffmengen aufnehmen. Wenn Strandhafer  von frischem Seesand überschüttet und so kräftig gedüngt wird, wächst er besonders stark. „Aus bis zu einem Meter mächtigen Sandmassen kann sich die Pflanze durch verstärktes Sproßwachstum dann wieder heraus ans Licht wühlen – eine besondere Leistung, die dem Strandhafer kaum eine andere Pflanzenart nachmacht“, betont Lothar Koch in seinem Artikel über Sylts Dünenwelt in „Das große Syltbuch“ (Hg. Hans Jessel). Der Strandhafer blüht jedoch auch, und zwar im Juni und Juli. Die Blüten sidn fuchsschwanzartige Ähren. Da der Strandhafer auf natürliche Art und Weise die Dünen vor weiterer Verwehung schützt, wird er seit dem 19. Jahrhundert gezielt angepflanzt. Zudem wurde er früher auch vielfach genutzt, beispielsweise für die Halmreepe (Seile), als Stallstreu oder zur Feuerung (Das neue Sylt-Lexikon, Harry Kunz und Thomas Steensen).

Trotz der Anpflanzungen gilt: Am besten die Dünen nicht betreten, um sie zu schützen. Wenn der Strandhafer auf Trampelpfaden zertreten wird, können sich metertiefe Schluchten bilden, warnt die Schutzstation Wattenmeer.

Auf den Fotos sind Anpflanzungen mit Strandhafer auf Sylt zu sehen, Copyright André Poling.

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